Was ist Hanfkalk?

Die Verbindung von HanfschäbenNaturkalk, Wasser und ggfs. weiteren Additiven ergibt den massiven Baustoff Hanfkalk. Einige kennen die englische Bezeichnung „Hempcrete“, wobei Hemp für Hanf steht und –Crete kurz für Concrete, also Beton steht. Wir verwenden im Deutschen lieber den Begriff Hanfkalk, da sich Beton und Naturkalk in vielen Punkten unterscheiden. Beton ist ein sehr Energie intensiver Baustoff und kann nicht wie Naturkalk aufgrund seiner Porösität Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben.

Das geniale an dieser Verbindung ist die Zusammenführung eines organischen Dämmmaterials – den Hanfschäben – mit einem mineralischen Bindemittel – dem Naturkalk. Hanfschäben haben eben so wie Naturkalk eine poröse Grundstruktur, da sie in der Pflanze als nährstofffrührende Schicht fungierten. Dadurch ergibt sich ein sehr guter Dämmert und ebenfalls die Eigenschaft Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben zu können. Die beiden Grundstoffe harmonieren perfekt und entwickeln in ihrer Verbindung als Hanfkalk ein wunderbares Zusammenspiel, welches wir im Raumklima der Häuser anhand von sauberer Luft, ausgeglichener Temperatur und Feuchtigkeit wahrnehmen können. Die Vorteile von Hanfkalk kommen besonders bei einer monolithischen Bauweise zum tragen. Eine monolithische Wand besteht aus nur einem Material. Für eingeschossige Gebäude kann je nach Dachlast aufgrund der Eigenfestigkeit von Hanfkalk ganz auf ein Tragwerk verzichtet werden. Darüber hinaus gibt es verschiedene Möglichkeiten den Lastabtrag im Bauwerk zu gestalten. Die Tragwerksgestaltung hängt von der Planung, dem Baustil und auch der Verarbeitungsmethode des Hanfkalks ab. Eine fundierte Beratung vor Baubeginn mit Experten zahlt sich später in einem reibungslosen und effizienten Bau aus. Die monolithische Bauweise mit Hanfkalk wird in der Oberflächengestaltung mit Naturkalk- oder Lehmputzen aufgrund der ähnlichen Eigenschaften perfekt ergänzt.
Eine monolithische Bauweise mit dem richtigen Baustoff löst viele Probleme von mehrschichtigen Wandaufbauten ganz von selbst. Feuchtigkeit und in Folge Schimmel treten meist bei hydrophoben Dämmstoffen aus Kunststoff auf, welche keinerlei Feuchtigkeit aufnehmen können. Die moderne Bautechnik versucht dieses Problem durch die Ausführung einer luftdichten Ebene in der Gebäudehülle zu lösen. Eine Zwangsbelüftung ist dann obligatorisch.“